Wenn du viel Autonomie hast, könnte dein Tag in etwa wie meiner aussehen. Ich stehe um 7 Uhr auf mit dem festen Vorsatz, ein Glas Wasser zu trinken, zu meditieren und Yoga zu machen und um 8 mit der Arbeit zu beginnen.
Ich stehe in der Küche, trinke mein Wasser und mache Tee und da die Teetasse so voll ist, beschliesse ich, den Tee in der Küche stehen zu lassen zum ziehen, weil ohne Sieb ist dann der Wasserspiegel weniger hoch um ihn ohne Überschwemmung in mein Yogazimmer zu tragen. Ich wollte in der Wartezeit nur schnell Hammer und Nagel in der Waschküche holen - da nahm das ganze seinen Lauf. Weil die frische Aussaat von gestern Abend keinen Platz mehr am Fenster hat, weil dort diverse Pflanzen überwintern beschliesse ich, ein paar weniger empfindliche nach draussen an die Sonne zu stellen. Ich giesse die Pflanzen, wässere die Orchidee.
Beim suchen nach dem Nagel entdecke ich Handwäsche, die mich nervt, weil sie schon seit Monaten rumliegt. Das schöne Frühlingswetter ist perfekt, um die Wäsche draussen am Wind zu trocknen. Dann stelle ich das Recycling schon mal an die Haustür, da ich vor Ostern den ganzen Müll weghaben will. Ich gehe zurück in die Küche, der weisse Tee hat nun schon eine halbe Stunde gezogen und ist nur noch lauwarm und ich gehe in die Stube, um ihn an meinem Sonnenplätzchen am Fenster zu trinken.
Dort sehe ich, dass die Schafgarben draussen vor dem Fenster fast am verdursten sind. Bei der Gelegenheit will ich auch gleich die verdorrten Blätter abschneiden, aber finde keine Schere. Also mache ich es von Hand und es gibt natürlich eine grosse Schweinerei, also putze ich auch gleich den Fenstersims.
Endlich trinke ich den Tee, kuschle mit der Katze, die sich auf meinem Schoss niederlässt und komme zurück in die Küche und merke, dass ich Hammer und Nagel nicht mitgebracht habe, was ja eigentlich das Ziel meiner Kellerexpedition war. Also nochmals runter in die Waschküche und - grosser Applaus, ich komme tatsächlich ohne Unterbrechung samt Hammer und Nagel nach oben. Nur dass mir dabei wieder die Idee für einen Post über Resilienz in den Sinn kommt, den ich über eine Beinwell-Pflanze schreiben wollte, dich ich gestern im Garten entdeckte und kein Foto machen konnte, da das Handy nicht geladen war…
Ich gehe in den Garten und mache Fotos und bin dann aber gar nicht sicher, ob es Beinwell ist oder doch ein Fingerhut. Keins von beidem habe ich exakt an der Stelle gepflanzt. Ich nehme die Pflanz-App und rätsle eine Viertelstunde, welche Pflanze es ist, weil sich beide ja sehr ähnlich sehen und eine Verwechslung fatal sein könnte. Ist es der tot-geglaubte Beinwell, der letztes Jahr den Schnecken zum Opfer fiel, der aber eigentlich weiter drüben gepflanzt war (und nie zur Blüte kam) oder habe ich vielleicht letzten Herbst doch zwei von meinen vielen Fingerhut Setzlingen dorthin gepflanzt ohne mich zu erinnern oder hat das Universum einfach so meinen Wunsch nach Fingerhüten erhört, die ich immer wieder anzusiedeln versuche, aber dann auch weggeschneckt werden von meinen schleimigen Mit-Gärtnern.
Mittlerweile ist es 8 Uhr 45. Ich gehe zurück ins Haus und beschliesse, nun wenigstens Nägel mit Köpfen zu machen und endlich mein Schmuckhängegestell mit den Ketten an die Wand zu nageln, was ich seit gefühlt drei Monaten machen wollte. Da ich so voller Ideen stecke, schreibe ich gleich noch die zwei Posts und nun ist es 9 Uhr und Zeit zum meditieren. Wann wohl der Praxis-Flier, den ich seit zwei Wochen machen möchte, entsteht, ist eine andere Geschichte…
Dafür bräuchte es den Willen, eine spätere Struktur, der planen und umsetzen kann und gerne To Do Listen abtickt (was ich ja heute Morgen auch getan habe, aber eben, die Autonomie lässt sich nicht gerne vorschreiben, was sie zu tun hat, drum macht sie das, was ihr gerade Spass macht).
Ich kann aber durchaus auch meine Willens- und Leistungsstruktur aktivieren und zielgerichtet Dinge erledigen (wenn’s wirklich sein muss). Ich bin mega dankbar für das Wissen von Bodynamic, das mir und meinen Klienten hilft, Schritt für Schritt das Leben mit mehr Leichtigkeit und weniger Umwegen zu meistern. Auch mal zielgerichtet, effizient und ohne Ablenkung Dinge durchzuziehen und zu vollenden. Sich an Strukturen halten zu können. Erledigen, was man sich vorgenommen hat. Und die Autonomie dabei nutzen, um kreative vorzugehen. Und nach getaner Arbeit wieder lustvoll drauflos zu floaten.
Wenn du dir Unterstützung wünschst, um auf spielerische Art mehr Struktur in dein Leben zu bringen (und zu lernen, dich unterstützen zu lassen und nicht alles alleine machen zu müssen - die Autonomie nimmt nämlich gar nicht gerne Hilfe an), dann melde dich gern bei mir. Ich bin sicher, du wirst ganz viel Spannendes, Neues entdecken.
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